Auswahl der Rohlinge

Bevor ihr hochmotiviert in den Wald einfallt und mit der Motorsäge loslegt und den Wald rodet, möchte ich darauf hinweisen, dass eine Rücksprache mit den zuständigen Forstamt viel Ärger ersparen kann.

Wie das Spiel des Didgeridoo entwickelt man auch den Bau. So verwende ich für meine Instrumente nur Stämme von Bäumen, die durch Windbruch, Baumfällarbeiten oder durch Absterben im Wald zur Verfügung stehen.
Solche Rohlinge haben oft markante, individuelle Marker durch leichten Pilzbefall, Insektenfras, kleine Risse, ausgehöhlte Astlöcher oder ähnliches. Diese "Fehler" machen das Didgeridoo einzigartig und verleihen ihm einen individuellen Charakter und manchmal wird auch der Klang dadurch beeinflusst.
So verbinde ich mit jedem Didgeridoo das ensteht einen Werdegang, eine Geschichte. In fast allen Fällen kommt für den Abtransport nur die reine Muskelkraft in Frage und so mancher Rohling wurde schon ein paar Kilometer durch den Wald getragen. Meistens stehen oder liegen die begehrtesten Hölzer an den unmöglichtsen Stellen im Pfälzer Wald.
Hier habe ich die Vor- und Nachteile bei der Verwendung von frischem und abgelagertem/toten
Holz gegenübergestellt:
frisches Holz | abgelagertes/totes Holz | |
Verabreitung |
- leichtes Ausarbeiten mit Handwerkszeug
- Schleifen durch Holzfeuchte sehr aufwendig |
- durch das trockene, harte Holz schwierigere Ausarbeitung (maschinelle Hilfe erleichtert die Arbeit)
- Schleifarbeiten nicht sehr aufwendig (Atmeschutz!!!) |
Lagerung | - je nach Stammdicke mehrere Jahre (1 cm pro Jahr) | - keine bis kaum Lagerung |
Verzug/Rissbildung |
- bei zu langen Bearbeitungszeiten kann die Pass- genauigkeit der beiden Hälften beim verleimen leiden
- überhöhte Gefahr von Rissbildung |
- kaum Gefahr von Verzug oder Rissbildung |
Klangqualität | - gewinnt mit zunehmender Trockung an Klangqualität | - zeigt recht zügig volles Klangspektrum |